arbeitslosigkeit-sept-hamburgWeiterhin ist der Arbeitsmarkt in Hamburg von einer hohen Jugendarbeitslosigkeit (15-25 Jahre) geprägt. Der enorme Anstieg aus den letzten Vormonaten konnte trotz Ausbildungsbeginn nicht annähernd kompensiert werden. Viel mehr stieg sie in den Jobcentern / Jugendberufsagenturen sogar an. Seit Juni ist die Jugendarbeitslosigkeit von  5.000 auf jetzt 5.622 in Hamburg gestiegen. Dies steht im Gegensatz zum Versprechen der Jugendberufsagentur:„Kein Jugendlicher soll verloren gehen“. Weiterhin tut sich im Bereich der Menschen mit Behinderung für die Betroffenen nichts. Durchschnittlich stagniert sie und ist zum Vormonat leicht gestiegen.

Insgesamt sind auf dem Hamburger Arbeitsmarkt 96.455 Menschen erwerbslos, wobei rund 27.000 aus der Statistik rausgerechnet werden, weil sie bspw. in Maßnahmen stecken. Unterm Strich ergibt dies dann insgesamt 96.455 erwerbslose Menschen für Hamburg. Die Differenz zwischen der offiziellen und der tatsächlichen Arbeitslosigkeit macht weiterhin 28 Prozent aus. Im Bereich der aus der Statistik herausgerechneten Erwerbslosen ist im Vergleich zum Vormonat August auffällig, dass die Anzahl der Fremdförderung von 6.754 um 600 auf 7.354 anstieg.

Dazu Bürgerschaftsabgeordnete Inge Hannemann:

„Dass trotz Ausbildungsbeginn, gerade in den Jugendberufsagenturen, die Zahlen der jungen Menschen ansteigt, ist ein Alarmzeichen. Diese jungen Menschen bleiben abgehängt, und scheinen auf dem Ausbildungsmarkt keine Chancen zu erhalten. „Keiner darf verloren gehen“ als Motto der Jugendberufsagenturen verfehlt bis heute das Ziel.“

Im Gesamten bleibt die Arbeitsmarktsituation für Arbeitslosengeld-II-Leistungsberechtigte angespannt. Die Reduzierung um 147 Personen im Gesamtbestand ist ein Tropfen auf dem heißen Stein, wenn man sich die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten von 132.088 ansieht. Sanken zwar die Bedarfsgemeinschaften um 441 von 101.878 auf 101.437 zum Vormonat, stieg parallel die Anzahl der über 50-jährigen. Wenn die Arbeitsagentur Hamburg von Entspannung spricht, wird der Jobcenter Bereich in diesem Fall ausgeklammert. Die Entspannung befindet sich überdurchschnittlich bei den Erwerbslosen in den hiesigen Arbeitsagenturen.

Hannemann abschließend:

„Dass sich der Arbeitsmarkt für kurzfristig Erwerbslose entspannt ist schön, spiegelt aber nicht die Ausgrenzung und die Chancenlosigkeit der Langzeiterwerbslosen in den Jobcenter wider. Hartz IV ist und bleibt stigmatisierend. Auch eine Rückwärtsrolle oder sonstige Kapriolen durch Langzeiterwerbslose wird das Ziel auf eine dauerhafte Beschäftigung nicht erreichen. Das ist beschämende Arbeitsmarktpolitik.“