Die wahren Arbeitslosenzahlen in Hamburg – Dezember 2016

Der Hamburger Arbeitsmarkt bleibt stabil – zumindest was die Anzahl der heraus gerechneten Erwerbslosen betrifft. Rund 29.000 Erwerbslose erscheinen nicht in der offiziellen verbreiteten Hamburger Arbeitslosenstatistik. Fakten statt „Täuschung“.


Die wahren Arbeitslosenzahlen in Hamburg – November 2016

 

 

Wenn jede/r Dritte aus der Arbeitslosenstatistik Hamburg fällt … frei nach dem Motto: „Nicht kleckern, sondern klotzen“. Und ich sage: Ende mit dem Täuschungsmanöver der medial aufbereiteten „frisierten“ und damit beschönigten Arbeitslosenzahlen.


Die wahren Arbeitslosenzahlen in Hamburg – Oktober 2016

Die Arbeitsagentur Hamburg spricht davon, dass sich der Hamburger Arbeitsmarkt im Oktober von seiner goldenen Seite zeigt und den niedrigsten monatlichen Bestand von Arbeitslosen seit knapp vier Jahren ausweist. Monat für Monat spielt die Hamburger Arbeitsagentur Zahlenkarussell. Es ist wie die Frage nach dem Blickwinkel, ob das Glas halb voll oder halb leer ist. Im Sinne der reinen Arbeitslosenzahlen ist die Arbeitslosigkeit tatsächlich um rund 1.000 Personen gesunken. Nun ist allgemein bekannt, dass diese Zahlen TeilnehmerInnen an Bildungs- oder Trainingsmaßnahmen ausklammern. Ebenso wegradiert werden Menschen, die arbeitsunfähig sind, Angehörige pflegen, Ein-Euro-Jobs absolvieren oder älter als 58 Jahre jung sind (siehe auch dargestellte Tabelle). Die tatsächlichen Zahlen, und damit auch die Anzahl der Arbeitsuchenden, zeigen jedoch ein anderes Bild. So stiegen diese zum Vormonat um 1.098 an. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Oktober sogar um 2.367. Frei nach Christian Friedrich Hebbel (dt. Dramatiker / Lyriker): „Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Aber es glänzt auch nicht alles, was Gold ist.“

Die wahren Arbeitslosenzahlen in Hamburg – September 2016

 

Die wahren Arbeitslosenzahlen in Hamburg – August 2016

Trotz Ausbildungsbeginn steigt die Jugendarbeitslosigkeit in Hamburg an. Waren es im Juni 5.000 junge Menschen zwischen 15 und unter 25 Jahren, sind es im August bereits 5.914. Das entspricht 8,3 Prozent. Bei den unter 20-jährigen stieg die Zahl von 891 auf 1.111. Auch wenn die Arbeitsagentur Hamburg von einem kraftvoll agierendem Ausbildungsmarkt spricht, scheint die Chance auf eine Ausbildung nicht für alle jungen Menschen zu gelten. Erneut werden rund 1/3 Menschen aus der offiziellen Arbeitslosenstatistik herausgerechnet, weil sie eine Maßnahme besuchen, älter als 58 Jahre sind oder kurzfristig krankgeschrieben.


Die wahren Arbeitslosenzahlen in Hamburg – Juli 2016

 

Die wahren Arbeitslosenzahlen in Hamburg – Juni 2016

„Mit 69.077 gemeldeten Arbeitslosen im aktuellen Monat (Anm. hier Juni) unterschreiten wir nach 3 ½ Jahren erstmalig wieder die 70.000er Marke. Gleichzeitig ist dies der niedrigste Juni-Wert seit 2001 mit damals 68.294. (…) Erfreulich ist zudem, dass beide Rechtskreise (Anm. SGB II und SGB III) von der guten Entwicklung profitieren konnten. In der Agentur für Arbeit und im Jobcenter team.arbeit.hamburg sank die Arbeitslosigkeit auf unter 20.000 bzw. unter 50.000 Personen“, so Sönke Fock (Vorsitzende der Geschäftsführer in der Agentur für Arbeit Hamburg) zu den Juni Arbeitslosenzahlen.

Wenn die Verschieberitis, gerade im Bereich des SGB II (Jobcenter), nicht solch einen zahlenmäßigen Aufschwung zum Vormonat Mai hätte, könnte die Aussage von Fock eine freudige Nachricht sein. Ist sie aber nicht.

Demnach waren im Juni 1.134 (netto) Personen mehr im Abschiebebahnhof des Status „arbeitsuchend“ als im Mai. Bekanntermaßen zählen Erwerbslose, die sich in Maßnahmen, älter als 58 Jahre oder kurzfristig arbeitsunfähig sind, nicht zur offiziellen Arbeitslosenstatistik hinzu. Einen Überblick, wer weiterhin nicht zur Arbeitslosenstatistik gezählt wird, ist im Bild erkennbar. So sank die Arbeitslosenzahl im Juni zum Mai um gerade mal 202 Personen oder um 0,2 Prozent. Die Arbeitsagentur spricht von 2,3 Prozent. So what – oder Agentur für Arbeit im Wunderland.


Die wahren Arbeitslosenzahlen in Hamburg – Mai 2016

 


Die wahren Arbeitslosenzahlen in Hamburg – April 2016

 

Die wahren Arbeitslosenzahlen in Hamburg – März 2016

Wunder gibt es immer wieder. Die Jobcenter und Arbeitsagenturen stöhnen über die Mehrbelastung der Zugänge von Geflüchteten. Und trotzdem sinkt die Arbeitslosenquote bundesweit und auch damit in Hamburg. Bis heute ist die Anzahl der Geflüchteten nicht in der Arbeitslosenstatistik berücksichtigt. Allerdings teilte die Bundesagentur für Arbeit bereits letztes Jahr mit, dass ein Programm dafür erstellt wird. Solange scheinen sich die Geflüchteten im Niemandsland zu befinden. Werden sie zwar intern mit unterschiedlichsten Kennungen gekennzeichnet, scheint es eine Herausforderung zu sein, diese auch in die bisherige Arbeitslosenstatistik aufzunehmen. Die Anzahl der in den Jobcentern gemeldeten Erwerbslosen bleibt konstant hoch und profitiert nicht vom bestehendem Arbeitsmarkt. So bleibt es dabei, dass ein Drittel der Fachkräfte in den Jobcentern im System hängen bleiben. Dass weiterhin über 40 Prozent langzeitarbeitslos sind, zeigt auch diesen Monat erneut, dass ein Entrinnen aus dem Bezug des Arbeitslosengeldes II nicht möglich ist. Die höchste Arbeitslosenquote mit knapp 10 Prozent in Hamburg betreffen die Stadtteile Mitte und Harburg.

Dazu Bürgerschaftsabgeordnete Inge Hannemann: „Es ist wirklich unglaublich, dass weiterhin mit beschönigten Statistiken hausiert wird. Die Bundesagentur für Arbeit sollte endlich mit ihrem Frühjahrsputz beginnen und die Statistiken entsprechend reinigen. Eine seit Jahren steigende Langzeitarbeitslosigkeit macht deutlich, dass die Arbeitsmarktpolitik in der Vergangenheit und in der Gegenwart gescheitert ist. Statt Menschen in Maßnahmen zu parken oder nur noch zu verwalten, muss die Stadt Hamburg ihr Versprechen für den Ausbau des öffentlichen Beschäftigungssektors endlich umsetzen. Nicht „Parkmaßnahmen“ dürfen weiterhin die Zukunft sein, sondern der Ausbau von anerkannten Qualifizierungen, um so die Chancen auf eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit zu erhöhen.“


Die wahren Arbeitslosenzahlen in Hamburg – Februar 2016

Die Anzahl der erwerbsfähigen und nicht erwerbsfähigen Arbeitslosengeld-II-Berechtigten und deren Bedarfsgemeinschaften steigen weiterhin in Hamburg an. Allein in den letzten zwei Monaten stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten um knapp 1.800. Knapp 1.300 Haushalte kamen dazu. Über 3.400 Menschen sind in den letzten zwei Monaten in die Arbeitslosigkeit gerutscht. Drei Viertel der Erwerbslosen in den Arbeitsagenturen sind Fachkräfte. Jede dritte Fachkraft ist in den Jobcentern gemeldet. Langzeitarbeitslosigkeit bleibt mit rund 42 Prozent in den Jobcentern hoch. Ebenfalls die Quote der über 50jährigen. Jeder dritte Erwerbslose in den Arbeitsagenturen und Jobcenter ist 50 Jahre oder älter.

„Auch wenn gebetsmühlenartig immer von Seiten der Arbeitsagentur Hamburg davon gesprochen wird, dass die Arbeitslosigkeit sinke, ändert es nichts an der Tatsache, dass diese in Hamburg grundsätzlich steigt. Hamburg sollte sich endlich Gedanken darüber machen, wie die Langzeitarbeitslosigkeit abgebaut werden kann. Ein ständiges Bedauern ist nicht ausreichend“, so Bürgerschaftsabgeordnete Inge Hannemann.


Die wahren Arbeitslosenzahlen in Hamburg – Januar 2016

Es ist nichts neues, wenn Monat für Monat geschrieben werden muss, dass die Arbeitslosenzahlen stagnieren, minimal sinken oder gar steigen. So auch für Hamburg. Zu Denken gibt allerdings die hohe Anzahl von Arbeitslosenmeldungen durch auslaufende Befristungen, die laut Agentur für Arbeit rund 75.000 Menschen betreffen. „Die steigende Zahl der jungen Menschen in Erwerbslosigkeit ist erschreckend und es scheint, dass Hamburg kein Arbeitsmarktprogramm hat, welches greift. Die selbe Entwicklung ist bei den über 50jährigen als auch bei den Langzeitarbeitslosen festzustellen. Wie es die Bundeszahlen ebenfalls aufzeigen, ist die Vermittlung in kurzfristigen Maßnahmen, um die Statistik schöner aussehen zu lassen, sinnlos und belastet die Steuerzahler unnötig,“ konstatiert die Bürgerschaftsabgeordnete Inge Hannemann. Sowohl in der Arbeitsagentur als auch in den Jobcentern steigt die Arbeitslosenquote, da die Zugänge höher als die Abgänge in eine Tätigkeit sind. Hannemann abschließend: „Der Senat hat nun endlich die Aufgabe die versprochenen Stellen im öffentlich-geförderten Beschäftigungssektor umzusetzen und auszubauen.“