Die wahren Arbeitslosenzahlen in Hamburg – Dezember 2015
Der Hamburger Arbeitsmarkt bleibt im Dezember robust konstant bei rund 133.000 arbeitsuchenden und arbeitslosen Menschen. Rund 70.500 sind davon arbeitslos gemeldet und somit nicht unterbeschäftigt (siehe auch Tabelle). Zahlen, die sich über das Jahr kaum verändert haben. Vielmehr stieg die Zahl der Arbeitslosengeld-II-Leistungsberechtigten gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Prozent an. Es zeigt sich weiterhin, dass Langzeitarbeitslose, Ausländer und Menschen ab 50 Jahren vom Arbeitsmarkt abgehängt bleiben und deren Zahl stieg. Dieses gilt gleichermaßen für Leistungsberechtigte nach dem SGB III (Arbeitslosengeld I) und SGB II (Arbeitslosengeld II). Höhere Beschäftigungsmöglichkeiten scheint nach dem Arbeitsmarktbericht Dezember 2015 besonders im Gastgewerbe (+7,5%) zu liegen. Rückläufig ist die Arbeitnehmerüberlassung (-1,3%). Da täuscht auch nicht der Lobgesang der Agentur für Arbeit Hamburg, wenn diese mit dem niedrigsten Monatswert des Jahres 2015 hausiert. Es bleibt und ist wie die Jahre zuvor: Der Arbeitsmarkt bleibt stumpf, auch wenn dieser von Fluktuationen geprägt ist. Und die Arbeitslosenquote siecht apathisch dahin.
Die wahren Arbeitslosenzahlen in Hamburg – November 2015
Auch wenn der Vorsitzende Sönke Fock der Agentur für Arbeit die Arbeitsmarktentwicklung in Hamburg als pulsierend und positiv bewertet, ist es bei weitem kein Grund zum Feiern. So stagniert die Zahl der insgesamt Arbeitsuchenden zum Vorjahr und der Bestand der Langzeitarbeitslosen stieg zum Vorjahr um über drei Prozent. Ebenfalls stieg die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften im SGB II (Hartz IV) zum Vorjahreswert um rund 1.000 an. Über 41 Prozent der Langzeitarbeitslosen bleiben neben den Ausländern von über 32 Prozent weiterhin die Verlierer am Arbeitsmarkt. Dazu erklärt die Bürgerschaftsabgeordnete Inge Hannemann: „Dass ein pulsierender Arbeitsmarkt als positiv dargestellt wird, geht an der Realität vorbei, wenn Arbeitsuchende im Arbeitslosengeld-II-Bezug dieser Arbeitsmarkt verschlossen bleibt. Wenn jeder dritte über 50 Jahre als arbeitslos gemeldet ist, zeigen die scheinbaren Impulse an die Unternehmen durch das Bundesarbeitsministerium keine Wirkung zu zeigen. Diese Menschen werden sowohl von der Arbeitsmarktpolitik als auch von den Unternehmen ausgeschlossen.“
In der heutigen Pressemitteilung der Agentur für Arbeit kritisiert Fock weiterhin die Zurückhaltung von Unternehmen und die Einstellung von Menschen mit Behinderung. „Hamburg hat eine beschämende Beschäftigungsquote von Menschen mit Behinderung von nur rund vier Prozent und liegt im Bundesländervergleich neben Sachsen-Anhalt von 3,8 Prozent auf den letzten zwei Plätzen. Auch hier scheinen Vorurteile bei den Unternehmen vorzuherrschen. Einen sozialen Arbeitsmarkt gibt es dann, wenn Unternehmen ihre Vorurteile endlich mal abbauen und die Arbeitsagenturen und Jobcenter entsprechende Förderung nicht abbauen und minimieren, sondern dem tatsächlichen dauerhaften Bedarf anpassen. Das Ziel darf es nicht sein, Menschen in Maßnahmen zu parken oder in kurzfristige Leiharbeit zu vermitteln, um so scheinbare Vermittlungen zu generieren“, so Hannemann abschließend.
Die wahren Arbeitslosenzahlen in Hamburg – Oktober 2015
Erneut stagniert die Arbeitslosenquote in Hamburg. Dabei bleiben die Quoten der unvermittelten Fachkräfte in der Agentur für Arbeit und Jobcenter weiterhin hoch. Jede zweite Fachkraft konnte erneut nicht vermittelt werden. So liegt der Anteil der Fachkräfte in den Arbeitsagenturen bei rund 76 Prozent und in den Jobcentern ist jeder Dritte eine ausgebildete Kraft. Auch bleibt die Quote der Langzeitarbeitslosen mit rund 41 Prozent sehr hoch.
Dazu erklärt die Bürgerschaftsabgeordnete Inge Hannemann: „Der gleichbleibende hohe Anteil an Langzeitarbeitslosen zeigt auf, dass es für diese Menschen wenig Chance auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt gibt und sie abgehängt bleiben. Unternehmen sind in der Pflicht ihre zum Teil vorhandenen Vorurteile gegen diese Gruppe abzubauen und den Arbeitsmarkt zu öffnen. Hamburg benötigt nicht den Ausbau von sinnentleerten Maßnahmen, sondern vielmehr einen öffentlichen geförderten Beschäftigungssektor sowie den Ausbau sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze.“
Die wahren Arbeitslosenzahlen in Hamburg – September 2015
Die aktuelle Arbeitslosenstatistik für Hamburg zeigt auf, dass es einen stetigen Anstieg der arbeitslos gemeldeten Personen unter 20 Jahren und 25 Jahren gibt. Die Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderungen bleibt ebenfalls hoch. Dazu Bürgerschaftsabgeordnete Inge Hannemann: „Das Versprechen „Keiner geht verloren“ im Rahmen der Jugendberufsagentur, können weder die Stadt, noch die Jobcenter einhalten. Menschen mit Behinderungen sind weiterhin benachteiligt und finden kaum einen Zugang in den Arbeitsmarkt. Das ist ein Scheitern, welches sich die Hamburger Arbeitsmarktpolitik zuzuschreiben und endlich damit offensiv umzugehen hat.“ Mit rund 30 Prozent werden weiterhin Menschen aus der tatsächlichen Arbeitslosenstatistik herausgerechnet, um diese beschönigt dazustellen. „Wenn die Arbeitsagentur von einer Dynamik spricht, die die Bewegung der Zu- und Abgänge in der Statistik eindrucksvoll widergibt, ist es nichts anderes als das Verschweigen, dass die Zugänge im Vergleich zu den Abgängen überwiegen. Wir benötigen keine Zahlenspielereien, sondern effektive Arbeitsmarktprogramme, die den Menschen eine Zukunft geben“, so Hannemann weiter.